zum NS-Dokumentations­zentrum

Präambel der Vereinssatzung

„Der Nationalsozialismus grenzte Menschen aus und verfolgte sie. Es ist eine verpflichtende Aufgabe, an die Opfer zu erinnern und über Hintergründe und Motive der Verbrechen aufzuklären.“

Prof. Dr.-Ing. Winfried Nerdinger

Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München

Das NS-Dokumentationszentrum München ist ein Projekt der Landeshauptstadt München. Die Kosten für den Bau und die Erstausstattung der Einrichtung werden von der Landeshauptstadt München mit dem Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland zu je einem Drittel getragen. Der Baugrund wird vom Freistaat Bayern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Kosten der Projektentwicklung und die Personalkosten in der Gründungsphase sowie die laufenden Personal- und Betriebskosten nach der Eröffnung des Hauses (Ende 2013) hat die Landeshauptstadt München übernommen bzw. übernimmt sie zukünftig. Im April 2008 gab der Münchner Stadtrat den Startschuss für die Auslobung des Architekturwettbewerbs und damit für die Realisierung der Einrichtung. Über sechzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs nimmt das Haus damit Gestalt an – auch dank eines starken bürgerschaftlichen Engagements.

Der Umgang mit dem Nationalsozialismus ist mittlerweile von einer offenen Auseinandersetzung darüber geprägt, welche Rolle München für den Aufstieg der NSDAP und die Durchsetzung des nationalsozialistischen Terrorregimes spielte. Ein neuer Umgang mit diesem singulären historischen Zivilisationsbruch hat sich entwickelt. Aktive Lern- und Erinnerungsarbeit bedeutet heute kritische Auseinandersetzung und offene Diskussion über die Ursachen, Ausprägungen und Folgen des Nationalsozialismus und insbesondere des Holocaust, auch im Sinne einer gegenwarts- und zukunftsorientierten Bürger- und Menschenrechtserziehung. Mit dem NS-Dokumentationszentrum stellt sich die Landeshauptstadt München der Verantwortung, einen Lernort für die Zukunft zu gestalten. Er wird die Erinnerung an die Ursachen und Folgen der NS-Diktatur in der Topographie der Stadt fest verankern und zugleich Raum bieten für offene Diskussionen und neue Erkenntnisse über die Bedeutung und die Funktion Münchens als ehemalige „Hauptstadt der Bewegung“.

Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, den nachfolgenden Generationen zu vermitteln, dass Demokratie und respektvoller Umgang miteinander nicht selbstverständlich gegeben sind, sondern ständig aufs Neue gesichert und gestaltet werden müssen. Das NS-Dokumentationszentrum München soll hierzu künftig einen wichtigen Beitrag leisten.